HbbTV® Technik - macht Ihren TV zum Unterhaltungsgenie
Beinahe in jedem Haushalt befindet sich heutzutage ein Breitband-Anschluss und macht damit das Internet zum heimlichen König der Unterhaltungsmedien. Doch es gibt einen erbitterten Rivalen: den Fernseher! Beide kämpfen sie um die Krone zur Vorherrschaft der Unterhaltung in unseren Wohnzimmern. Und bereits vor gut 10 Jahren sind die Würfel gefallen…
HbbTV lässt TV und Internet verschmelzen

Von der Idee zur technischen Realisierung
Doch wie funktioniert das? Die Idee hinter HbbTV ist ein Empfangsweg, der sowohl Daten über das Internet beziehen und nachladen kann, als auch gleichzeitig Programminfos über den regulären Weg des DVB-Signals erhält. Dabei ist dabei prinzipiell egal, ob diese Quelle via Satellit, DVB-T oder Kabel kommt.
Vereinfacht dargestellt fließen somit die Informationen über zwei Wege zu Ihrem Fernseher, nämlich einerseits über die Antenne/TV-Anschluss und andererseits über das Internet. Außerdem führt ein so genannter Rückkanal („Back Channel“) von Ihrem Gerät weg ins Internet. Über diesen Kanal werden Ihre Eingaben verarbeitet und somit Interaktion erst möglich...
Internetinhalte – fast genauso, wie wenn Sie im Internet surfen
Die von den Sendern bereitgestellten Webseiten werden in CE-HTML realisiert. Dies ist eine adaptierte Version der HTML-Sprache für Multimedia-Geräte und Handys. Eine Integration von normalen Webseiten in HbbTV ist damit also denkbar einfach möglich, es wird nur eine entsprechende Design-Vorlage benötigt.
Damit besitzen die neuen Dienste ein großes Potenzial, das Urgestein Videotext abzulösen. Eine ansprechend medial aufbereitete Seite, mit denselben Informationen, wird wahrscheinlich die Wende bringen und dem Videotext mittelfristig den Todesstoß versetzen. Doch mit HbbTV sind mehr Freiheiten denkbar, als nur reine Infoseiten mit Bildern auf dem Fernseher zu bringen. Einige Anwendungsszenarien und Vorteile finden Sie hier.
Empfangsgeräte: Heute fast schon Standard
Ermöglicht wurde die HbbTV-Technik in den Anfangsjahren (ca. 2010-2012) vornehmlich durch eine neue Generation von Receivern und Zusatzboxen. Doch spätestens seit 2015 bieten nahezu alle neuen Flachbildfernseher von Haus aus HbbTV-Support - erkennbar am wortgleichen Logo. Mit diesen Geräten empfängt man einerseits wie gewohnt das TV-Programm. Auf der anderen Seite werden Zusatzinformationen non-linear über die Internetanbindung abgerufen. Zusätzlich werden von den TV-Sendeanstalten HbbTV-Signalisierungsdaten (ähnlich wie beim Videotext) im Sendesignal untergebracht.
Fazit: HbbTV mit breiter Akzeptanz in der Branche
HbbTV ist Mitte 2010 gestartet. Seit nunmehr ca. 10 Jahren strahlen fast alle Sender entsprechende Services aus. Seit es über SAT, Kabel oder teilweise auch gar DVB-T. Auch die Zahl der Geräte nimmt stetig zu. Wie schon angedeutet, gibt es seit 2014 kaum noch neue TV-Geräte, die nicht nativ schon HbbTV unterstützen, so dass ein extra Receiver kaum noch nötig ist. Langfristig sehen die Zukunftsaussichten für den "neuen Videotext" also sehr gut!