"HbbTV wird sich durchsetzen"

12.02.2012


HbbTV® ist grade dabei, den TV-Markt zu durchdringen. Im Rahmen des „Multi-Screen TV 2012“ Fachkongress fanden wir heraus, was die führenden Köpfe der Branche von HbbTV®-Standard halten.


Einigkeit über Stellenwert

„Ohne den HbbTV®-Standard hätten Connected TVs und hybrides Fernsehen in Europa nie einen solchen Hype erlebt“, endete Stefan Arbanowski vom Fraunhofer FOKUS auf der „Multi-Screen TV 2012“ seinen Vortrag zu HbbTV®. Die Experten sind sich größtenteils einig, dass der technische Standard HbbTV® einen sehr großen Stellenwert für den TV-Markt einnimmt. „HbbTV® ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Zukunft des Fernsehens“, sagte beispielsweise Stefan Jenzowsky von der österreichischen Siemens CMT. Momentan ist dieser Standard aber noch längst nicht an der Spitze seines Potentials angelangt.

HBBTV bei der ARD



Nicht außer Konkurrenz

„HbbTV hat stabile, funktionierende Technologien genommen, und diese kombiniert“ fasste Arbanowski die Ausarbeitung von HbbTV zusammen. Christian Witt von Google TV sagte während einer Podiumsdiskussion, als HbbTV definiert wurde, hätte es noch nicht genug Rechenpower in den TV-Geräten gegeben. Das habe den Start dieser Technologie wohl etwas verzögert. Auch Stefan Jenzowsky sieht das Potential noch nicht ausgeschöpft: „Es ist schon so, dass momentan die Smartphones mit ihren Applikationen das gleiche können wie HbbTV, und das vielleicht sogar etwas leichtgewichtiger.“ Trotzdem betonte er, dass HbbTV ein wichtiger Standard sei, und stellte sich sowohl persönlich als auch als Technologieentwickler vollständig hinter ihn.

Italien – Land der Alternativen

Während eines Vortrags von Angelo Pettazzi, von der italienischen Sendergruppe Mediaset, musste sich dieser die Frage aus dem Publikum gefallen lassen, warum sein Land sich gegen einen für Europa einheitlichen Standard wehren würde. In Italien wird bisher gänzlich auf HbbTV verzichtet, und ein alternativer Standard namens MHP (Multimedia Home Plattform) eingesetzt. Im Interview erklärte er dann, dass man in Italien durchaus bereit wäre, den HbbTV-Standard auch zu nutzen, wenn dieser durch weitere Entwickelungen überzeugen wird. Bis dahin nutze und entwickle man aber lieber mit MHP seinen eigenen Standard weiter, der in Italien übrigens im Jahre 2003, und damit sechs Jahre früher als HbbTV, eingeführt wurde.

Was mit HbbTV möglich wird und HbbTV 2.0

Stefan Arbanowski vom Fraunhofer Fokus gab in seinem HbbTV-Vortrag auf der „Multi-Screen TV 2012“ auch Ausblicke auf die Zukunft des HbbTV-Standards. Zwar gibt es noch nicht mal ein ungefähres Datum, wann der technische Standard in der Version 2.0 (derzeit 1.1.1) veröffentlicht werden soll. Trotzdem gab Arbanowski einige Einblicke in die mögliche Zukunft von HbbTV. So wird der Standard in Zukunft wohl HTML 5 unterstützen, genau wie Animationen und DRM. Neue Möglichkeiten der Bedienung, sprich mit dem Smartphone oder dem Tablet, werden in Zukunft wohl auch unterstützt werden und die Fernbedienung überflüssig machen. Außerdem sind laut Arbanowski auch soziale Funktionen denkbar, die beispielsweise anzeigen könnten, was die Freunde gerade schauen.




Alle Infos ohne Gewähr auf Richtig- und Vollständigkeit!
© HbbTV-Infos.de

Ja, auch diese Webseite verwendet Cookies. Alles zum Datenschutz