HbbTV wird durch niedrige Kosten begünstigt

23.11.2012


Die Zeiten, in denen Fernseher eine langfristige Anschaffung waren, sind unwiderruflich vorbei. Flachbildschirme werden schneller vor ihrem natürlichen Lebensende ausgetauscht, als es noch bei der Röhre der Fall war. Trotz wachsender Ausstattung fallen auch die Preise kontinuierlich. Sie sind nun Teil der sich rasant entwickelnden digitalen Ära.

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) nutzte den New-TV-Summit 2012, um unter dem Titel „IPTV, Web TV und Smart-TV: Megatrends der Delinearisierung“, die Entwicklung von HbbTV zu beleuchten. Namhafte Redner präsentierten eigene Erfahrungen und schöpften aus den Fakten zahlreicher Studien. Christian Illek eröffnete den Branchentreff. Als amtierender Chef von Microsoft Deutschland, und vormaliger Marketing-Chef der Deutschen Telekom, kennt er sich mit Internetfernsehen aus. Trotz mobiler Bildschirme wird der große Flachbildschirm weiterhin den Ton angeben: „Noch ist der Fernseher das dominante Endgerät, wird aber smarter. Und die Kunden wollen Bewegtbild über verschiedene Screens.“

Hohe Smart-TV Ansprüche der Endverbraucher

Nach einer Prognose* werden im laufenden Jahr 5,7 Millionen Fernseher mit Internetfähigkeit abgesetzt. Das sind mehr als 50 Prozent der insgesamt 10,4 Millionen verkauften Geräte. Und auch diese Zahlen spiegeln noch nicht die wirkliche Fähigkeit zur Internetanbindung wider. Über eine externe Box kann mittlerweile quasi jeder Bildschirm „smart“ werden. Intelligente Lösungen, beispielsweise von Apple, Google oder VideoWeb, erlauben eine unkomplizierte Nachrüstung.

Einher mit der Digitalisierung des Fernsehers, sinkt dessen Gebrauchszeit. Aus zehn Jahren Nutzungsdauer sind nun sechs bis sieben Jahre geworden. Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics der GfK, umreißt das Käuferverhalten: „Nahezu die Hälfte des Marktes wird jetzt durch Geräte bestimmt, die 37 Zoll und größer sind, und selbst die 46-Zoll-und-mehr-Geräte haben mit 15 Prozent schon einen recht hohen Anteil.“ Während die Konsumenten sich über kontinuierlich purzelnde Preise freuen können, ächzt schon so mancher Hersteller unter dem Preisdruck. Von 2004 bis 2007 stieg der durchschnittliche Preis für einen Fernseher von 500 Euro auf 789 Euro. Obwohl mit der Rechenpower eines aktuellen Fernsehers vermutlich mehrere Mondlandungen parallel durchgeführt werden könnten, sank der Preis auf 607 Euro.

Durch Innovationen ein hochwertiges TV-Erlebnis bieten

Der „Luxus-Bonus“ ist verflogen. Diagonale, Ausstattung und Design werden nicht mehr als Argumente für hohe Preisempfehlungen akzeptiert. Viele Features werden als gegeben hingenommen, wodurch die Hersteller der Geräte kaum Aufpreise verlangen können. Ein Schicksal, das vermutlich auch bald 3D bevorsteht. Boyne merkt an: „Etwa 25 Prozent der verkauften Fernseher sind 3D-Geräte, auch wenn der Content hinterher hinkt und 65 Prozent der Bevölkerung mit 3D nichts am Hut haben.“

HbbTV ist eine entscheidende Chance, das Nutzererlebnis zu verbessern. Robert Günther von Smartclip erklärt die Symbiose: „Der TV-Konsum nimmt zu, dramatischer jedoch die Internetnutzung.“ In diesem Zusammenhang werden innovative Bedienkonzepte und die Konnektivität mit Smartphones und Tablets, eine Herausforderung an die nächste Generation der Smart-TVs. Die Entwicklung und Einhaltung von verlässlichen HbbTV-Standards ist dabei ein wichtiger Beitrag, um die gestiegenen Erwartungen der Konsumenten zu erfüllen. Denn letztendlich entscheiden die Inhalte über Erfolg oder Misserfolg eines medialen Gerätes.

 



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